In diesem Blog möchte ich über den Beginn der Leidenschaft zu Unwettern, insbesondere Gewitter erzählen. Es war eine heisse Sommernacht im August 1991 als ein heftiges Gewitter aufzog. Als 7 Jähriger Bube hatte ich dabei seltsamerweise keine Angst – im Gegenteil: Ich war von den Blitzen, die über den Himmel zuckten fasziniert und fand gefallen am Donnergrollen.

Im Alter von 12 Jahren wurde die Faszination dann zu einem ernsten Hobby. Und der Anfang war alles andere als einfach. Denn damals war ich noch jung und unerfahren was dazu führte, dass ich mit Leichtsinn gehandelt hab. Ein Beispiel – was man nicht nachmachen sollte! – war einen Funkmasten aufzustellen um ein Blitz damit einzufangen. Dies wurde natürlich mit einem Camcorder begleitet.

Geklappt hat dies natürlich sehr wohl, da bekam sogar der damalige Tele M1 Reporter Angst und ich musste für ihn sein Stativ vom Feld holen. Alle waren auch mal jung, auch Stormchaser wie ich. Dazu gibt es ein Interview von Tele M1, wo ich 24 Jahre jung war:

Uraltes Video aus meinen jungen Jahren, wo ich noch „Frischling“ und Leichtsinnig war.

In der „Unwetterfotografie“ war ich auch noch Frischling und konzentrierte mich zuerst auf die Blitze. Denn diese haben mich in den jungen Jahren am meisten begeistert. Meine Bilder von damals waren zwar – für mich zumindest – nicht so der Hit, aber sie können sich sehen lassen.

Mit den folgenden Jahren hat sich die Leidenschaft zu den Naturgewalten sowie das Interesse zur Meteorologie verstärkt. Dadurch befasste ich mich immer mehr mit wissenschaftlichen, technischem und praktischen Teilen der synoptischen Meteorologie und allem was dazu gehört. Schon bald darauf habe ich einen Stormchaser-Verein (SCV Switzerland) gegründet um mit Gleichgesinnten das Hobby auszuüben. Später wurde der Vereinsname von SCV Switzerland (Stormchaserverein Schweiz) auf IGSCS (Interessengemeinschaft Stormchaser Schweiz) umbenannt und als IGCS-SCS weitergeführt.

Die Gewitterjagden gestalteten sich als freudig, gesellig und auch spannend, da wir stets in mehreren Teams unterwegs waren und die Zellen aus verschiedenen Perspektiven beobachten konnten. Ein Erfolg wurde natürlich gemeinsam gefeiert und die Bilder wurden auch von meiner Seite her immer besser.

Es vergehen weitere Jahre bis sich der Verein aufgrund zu vieler Meinungsverschiedenheiten sowie Untätigkeiten aufgelöst hat. Ein gutes Sprichwort – besonders in der „Chasing-Szene“ lautet: „Zu viele Köche verderben den Brei!“. So war es auch bei SCV/IGSCS und von da an hab ich vieles nur noch alleine oder mit meinen besten Freunden zusammen gemacht. Während ich diesen Blog schreibe stosse ich auf Bilder von denen ich gar nicht mehr wusste, dass es die noch gibt. Diese möchte ich Dir hier gerne zeigen.

Meine Gewitterjagden weiteten sich nun auch auf das angrenze Ausland aus, da es mir in der Schweiz schon fast zu langweilig wurde. Ich wollte immer mehr und grössere, spannendere „Kaliber“ von Unwetter vor die Linse bekommen. So war und bin ich heute noch in Deutschland, Frankreich sowie Italien unterwegs. In Deutschland traf ich mich mit weiteren Stormchasern und wir begutachteten in Donaueschingen am Flugplatz einen Hagelflieger.

Es ist grundsätzlich jedes Jahr dasselbe: Man wartet sehnsüchtig auf den Sommer um endlich wieder auf Jagd zu gehen. So mag es für Aussenstehende wie z.B. auch Dich aussehen. Für mich als Stormchaser jedoch ist jedes Chasing sowie jedes Gewitter einzigartig. Das Ungewisse weil man nie weiss was als nächstes passiert, macht die ganze Sache immer wieder spannend. Bei wirklich sehr kräftigen Unwettern – wo auch das Tornadopotential erhöht ist – steigt das Adrenalin in meinem Blut zur Höchstform auf.

Jetzt bin ich in meinem Element und versuche jedes Stadium der Gewitterzelle auf Foto und-/oder Video festzuhalten. Im Laufe der Jahre hab ich mir auch sehr grosses Wissen angeeignet und konnte viele Erfahrungen sammeln, die mich heute weiterbringen. Zwischenzeitlich wurde dir Organisation „UwBe International“ (Unwetterbeobachtung International, früher Unwetterbeobachtung CH/EU) gegründet. Damit wollte ich mit meinem Team unser Wissen an die Menschen weitergeben und unsere Beobachtungen mit Meteorologen, Feuerwehren und anderen Institutionen austauschen. Damit wir auch einen Beitrag an die Forschung leisten können, sind nebst dem Unwetter selbst auch Dokumentationen der Schäden nach einem solchen nötig.

Hier ein Video was ich gemacht habe über den Tornado in Paderbon:

Mit meiner Organisation UwBe International jage ich nicht nur Gewitter sondern dokumentiere auch die ganzen Schadenfälle.

Heute kann ich sagen, dass ich das grosse Unbekannte, Gefährliche und doch Faszinierende eines Unwetters sehr liebe. Es zieht mich stets hinaus, ob in der Schweiz oder auch weiter weg in ganz Europa. Hauptsache Action, Gewitter und coole Bilder/Videos. Ich bezeichne mich daher als Extremestormchaser, da ich wirklich fast überall in Europa unterwegs bin, sofern es das Geld und die Zeit zulassen.

Dies blieb auch den Medien nicht verborgen und so wurde ich von Blick TV im Jahre 2021 in eine Sendung eingeladen, in der ich über die Tätigkeiten als Stormchaser sowie unser Team berichten soll. Ein ganz Interessantes Video, wo auch Felix Blumer mit dabei war. Falls das Video nicht geladen wird und/oder Du die Originalqualität schauen willst, dann klicke auf den folgenden Link:
Blick TV – Dominic Kurz jagt den Stürmen hinterher

Ein Interview im Blick TV über meine Leidenschaft als Stormchaser

Ich habe die Jahre sehr viel gesehen und erlebt. Das Stormchasing ist nicht ganz ungefährlich, bei respektlosem oder falschen Verhalten kann dies sehr schnell den Tod bedeuten. Auch als heute erfahrener Stormchaser komme ich noch in Situationen wo ich Angst um mein Leben habe. Das ist „Berufsrisiko“ wie man so schön sagt. Dazu kannst Du später in einem separaten Blog gerne mehr darüber lesen.

Heute gibt es viele Menschen die mich schon länger verfolgen und meine Livestreams gerne anschauen. Wer möchte nicht auch dabei sein wenn es draussen in der Natur so richtig zur Sache geht. Damit es nicht ganz gefährlich für alle Interessierten wird, habe ich mich dazu entschlossen meine Stormchasings in Form von Blogs, Fotos, Videos und Livestreams mit der Öffentlichkeit zu teilen. Doch nicht nur das Chasen selbst sondern das gesamte Leben von mir als Stormchaser.

So entstand „The Stormchaser“ (auf dt. Der Stormchaser) wo ich Dich über verschiedene SocialMedia Kanäle unterhalte, spannende sowie atemberaubende Szenen und einiges an Wissen teile. So kann ich meine Erfahrungen, mein Wissen an die Öffentlichkeit weitergeben und allen auch einen etwas anderen Einblick in das Thema Unwetter / Stormchasing gewähren.

Es folgen bald mehr spannende Blogs, Bilder und Videos, daher freue ich mich wenn Du dran bleibst.