Heftige Unwetter in Jablancia, Bosnien

Schwere Unwetter haben Bosnien und Herzegowina heimgesucht und mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Besonders betroffen sind die Regionen Jablanica und Konjic, die von starken Überschwemmungen, Erdrutschen und blockierten Strassen betroffen sind. Rettungskräfte arbeiten rund um die Uhr, um Verletzte und Vermisste zu finden.

Verheerende Überschwemmungen und Erdrutsche in Jablanica und Konjic

In den vergangenen 24 Stunden führte starker Regen zu massiven Überflutungen und Erdrutschen in den Regionen Jablanica und Konjic. Laut der Zivilschutzbehörde der Föderation (FUCZ) mussten viele Menschen ihre Häuser verlassen, nachdem die Wassermassen in ihre Wohnräume eindrangen. Neben den zerstörten Häusern sind auch wichtige Verkehrswege wie die Strecken Jablanica-Mostar, Jablanica-Risovac und Jablanica-Prozor komplett blockiert, was die Rettungsarbeiten erheblich erschwert.

Landslides und zerstörte Verkehrswege

Durch die Überschwemmungen sind zahlreiche Strassen unpassierbar, und in Buturovic Polje trennte ein Erdrutsch die einzige Zufahrtsstrasse zum Dorf. Auch die Bahnstrecke im Dorf Ostrožac wurde durch die Schlammmassen komplett zerstört. Trotz des Einsatzes von Feuerwehr, Polizei und privaten Unternehmen bleibt die Lage angespannt.

Rettungsaktionen und Hilferufe

In den betroffenen Gebieten sind zusätzliche Hilfskräfte dringend notwendig. Die Einsatzleitung bittet um weitere Unterstützung, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Auch die Region Fojnica ist schwer betroffen: Hier mussten zahlreiche Schulen geschlossen werden, und es kam zu massiven Beeinträchtigungen des Alltags.

Mehrere Tote und Vermisste gemeldet

In den am schlimmsten betroffenen Gebieten berichten Anwohner von mehreren Todesfällen. Die örtliche Polizei versucht derzeit, diese Meldungen zu überprüfen. Besonders die Autobahn Konjic-Jablanica-Mostar ist durch Erdrutsche unpassierbar geworden. Augenzeugen berichten von dramatischen Szenen, als Strassen weggespült und Schienen durch die Schlammlawinen beschädigt wurden.

Kritische Lage in Kresevo

Auch Kresevo ist schwer betroffen. Der Bürgermeister Renato Pejak bezeichnete die Situation als „kritisch“. Ganze Dörfer seien von der Aussenwelt abgeschnitten, und die Einsatzkräfte hätten die ganze Nacht damit verbracht, Menschenleben zu retten. „Wir konzentrieren uns derzeit auf die Rettung von Menschen. Die Schäden werden wir später einschätzen“, sagte Pejak. Die Zufahrtsstrassen zu den umliegenden Dörfern Bjelovići und Crnići sind blockiert, und auch in den Dörfern Vranici und Kojsina droht die vollständige Isolation.

Luftrettung im Einsatz

Aufgrund der schweren Überschwemmungen wurden vom bosnischen Verteidigungsministerium Hubschrauber entsandt, um die Rettungsaktionen zu unterstützen. Minister Zukan Helez bestätigte, dass ein EUFOR-Hubschrauber bereits im Einsatz war und ein Kind aus den Trümmern gerettet hat. „Unsere Streitkräfte sind bereit, jederzeit zu helfen“, erklärte Helez.

Dramatische Szenen in Fojnica

Im Dorf Gojevici bei Fojnica beschrieben die Anwohner Szenen wie aus einem Katastrophenfilm. Sturzfluten überschwemmten Häuser und Felder und rissen alles mit sich. Viele Bewohner konnten ihre Häuser nur in letzter Minute verlassen, während die Wassermassen bereits die ersten Stockwerke überfluteten. „Wir warten auf die Feuerwehr, um gerettet zu werden“, berichtete eine betroffene Anwohnerin.

Unbestätigte Berichte über weitere Todesfälle

Während die Rettungskräfte weiter gegen die Wassermassen ankämpfen, könnte die Zahl der Todesopfer noch steigen. Die genaue Anzahl der Vermissten ist noch unklar, aber es gibt Berichte über bis zu fünf Todesopfer in der Region Jablanica. Offizielle Bestätigungen stehen noch aus, und die vollständigen Auswirkungen der Katastrophe werden wohl erst in den kommenden Tagen ersichtlich sein.

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