Das Wasser in den Alpenflüssen ist oft älter als gedacht.

Eine neue Studie hat aufgedeckt, dass das Wasser in den Flüssen der Alpen überraschend alt ist. Trotz frischer Regenfälle bleibt der Großteil des Wassers in den Flüssen über einen Monat alt. Selbst bei Hochwasserereignissen ändert sich daran nur wenig.

Alpenflüsse: Wasser ist oft älter als einen Monat

Eine neue Studie eines schweizerisch-österreichischen Forschungsteams hat aufgedeckt, dass das Wasser in den Flüssen der Alpen überwiegend alt ist. Rund 93 Prozent des Wassers in den Gebirgsflüssen der Alpen sind älter als einen Monat. Selbst nach starken Regenfällen oder Hochwasser bleibt der Anteil an frischem Wasser überraschend gering.

Altes Wasser aus dem Untergrund

Der Großteil des Wassers in den Alpenflüssen stammt aus unterirdischen Quellen. Diese sind in den Böden und im Grundwasser gespeichert und werden über längere Zeiträume hinweg freigesetzt. Selbst bei Hochwasser bleibt der Anteil des älteren Wassers im Durchschnitt über 70 Prozent. Anstatt frisches Wasser in die Flüsse zu bringen, verdrängt der Regen das bereits nahe am Flusslauf gespeicherte ältere Wasser.

Wissenschaftliche Methode zur Altersbestimmung des Wassers

Mit modernen wissenschaftlichen Methoden, wie der Analyse stabiler Isotope, kann das Alter des Wassers genau bestimmt werden. Die Forscher um Marius Floriancic von der ETH Zürich und Christine Stumpp von der Universität für Bodenkultur Wien nutzten Daten von Isotopenanalysen, die über mehrere Jahre hinweg in Regen- und Flusswasser durchgeführt wurden. In der Schweiz wurden dabei unter anderem die Aare, die Rhone, die Sense und die Sitter analysiert.

Bedeutung für den Schutz der Wasserressourcen

Das Verständnis über die Herkunft und das Alter des Wassers ist entscheidend, um das Gefährdungspotenzial der Wasserressourcen zu bewerten. Diese Erkenntnisse helfen dabei, Strategien zu entwickeln, um die Wasserressourcen in den Alpenregionen nachhaltig zu schützen.