Heftige Unwetter in Piemont und Lombardei: 50 Menschen in Val Susa isoliert, Mann mit Traktor vermisst


Überschwemmungen in Piemont und Lombardei führen zu massiven Schäden. (Bild: Ansa)

In den Regionen Piemont und Lombardei haben seit dem 4. September 2024 schwere Regenfälle zu Überschwemmungen und zahlreichen Schäden geführt. Besonders im Val Susa sind die Auswirkungen des Unwetters gravierend: Mehrere Flüsse sind über die Ufer getreten, Strassen wurden gesperrt, und 50 Menschen sind von der Aussenwelt abgeschnitten. Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, um die betroffenen Gebiete zu sichern und Hilfe zu leisten.

Ein Mann wird in Feletto (Provinz Turin) vermisst, nachdem er von der Flut des Orco-Flusses mit seinem Traktor mitgerissen wurde. Die Rettungsarbeiten gestalten sich aufgrund der anhaltenden Regenfälle schwierig.

Überschwemmungen isolieren 50 Menschen in Val Susa

Im Val Susa sorgte das Überlaufen des Rio Gerardo für erhebliche Schäden. In der Ortschaft Mattie wurde eine Brücke durch die Fluten zerstört, wodurch 20 Menschen in der Borgata Combe isoliert sind. Auch in Bussoleno sind 30 Personen aufgrund der gesperrten Staatsstrasse 24 in der Borgata Santa Petronilla eingeschlossen. Im Val Chisone haben die Regenfälle Strassen in reissende Bäche verwandelt, Schutt und Geröll blockieren wichtige Verkehrswege.

Mann in Feletto von Flut mitgerissen

In der Gemeinde Feletto wird ein 58-jähriger Mann vermisst. Während er mit seinem Traktor arbeitete, wurde er von den Wassermassen des angeschwollenen Orco-Flusses erfasst. Der Traktor liegt nun umgestürzt im Flussbett, sichtbar ist nur noch ein Rad. Die Rettungskräfte suchen weiterhin nach dem Mann, während das Wetter die Lage erschwert.

Starke Regenfälle führen auch in anderen Regionen zu Schäden

Neben Piemont ist auch das Aostatal stark betroffen. In der Gemeinde Cogne haben die Behörden die Bevölkerung gewarnt, sich von Flüssen fernzuhalten und die Strassen zu meiden. Überschwemmungen haben dort mehrere Strassen unpassierbar gemacht, und die Trinkwasserversorgung wurde in einigen Teilen der Gemeinde unterbrochen.

Auch in Mailand haben die starken Regenfälle für Überschwemmungen gesorgt. Der Seveso-Fluss trat über die Ufer und überschwemmte mehrere Stadtviertel. Besonders das Viertel Ponte Lambro ist betroffen, wo die überfüllten Abwasserkanäle zu Schäden an den Häusern führten. Evakuierungen wurden in mehreren Gemeinschaften des Parco Lambro durchgeführt.

Hochwasser in Venedig und weitere Unwetterwarnungen

In Venedig stieg der Wasserstand auf 99 Zentimeter, wodurch der Markusplatz überflutet wurde. Das Hochwasserschutzsystem MOSE wurde nicht aktiviert, da die Wasserstände unter 110 Zentimetern blieben. Dennoch sorgte das Hochwasser für erhebliche Störungen in der Stadt.

In Ligurien und Venetien bleibt die Situation ebenfalls angespannt. Starke Winde und Regen haben in der Nacht auf den 5. September in mehreren Regionen Schäden angerichtet. Besonders im Gebiet um Savona sind Flüsse über die Ufer getreten, und in Albenga wurde der Bahnverkehr durch einen Sturmschaden unterbrochen.

Unwetterwarnungen bleiben bestehen

In vielen Teilen Italiens bleiben die Unwetterwarnungen aktiv. Die Behörden fordern die Bevölkerung weiterhin zur Vorsicht auf, insbesondere in der Nähe von Wasserläufen und gefährdeten Gebieten. Die Wetterlage soll sich in den nächsten Tagen langsam beruhigen.

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