Eine Stadt kämpft mit Überschwemmungen. (Bild: Pixabay)

Das Jahr 2024 hat in vielen Regionen Europas bereits zahlreiche extreme Wetterereignisse hervorgebracht. Von schweren Gewittern über zerstörerische Stürme bis hin zu massiven Überschwemmungen – die Auswirkungen dieser Unwetter waren in Deutschland, der Schweiz, Italien und Frankreich besonders spürbar. In diesem Artikel geben wir einen detaillierten Überblick über die bisher schwersten Unwetter und ihre Folgen.

Europa wurde seit Anfang 2024 von einer Reihe extremer Wetterereignisse heimgesucht, die deutliche Spuren hinterlassen haben. In Deutschland führten Gewitter und Stürme zu erheblichen Schäden, während die Schweiz mit intensiven Regenfällen und Überschwemmungen kämpfte. Italien sah sich mit Tornados und Hagelstürmen konfrontiert, die vor allem den Norden des Landes trafen. Auch in Frankreich richteten Stürme und Überschwemmungen verheerende Schäden an. Diese Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, sich auf extreme Wetterbedingungen vorzubereiten und entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

Deutschland

  • Anzahl der Gewitter: Ca. 45 grössere Gewitterereignisse im Jahr 2024, besonders in den Sommermonaten.
  • Anzahl der Stürme: Rund 12 grössere Stürme, hauptsächlich in den Wintermonaten.
  • Anzahl der Tornados: 2 bestätigte Tornados (in Brandenburg und Niedersachsen).
  • Anzahl der Überschwemmungen: 8 bedeutende Überschwemmungen, besonders in Bayern und Nordrhein-Westfalen.
  • Anzahl der Hagelereignisse: Etwa 15 Hagelstürme, besonders in Bayern und Baden-Württemberg.
  • Höchst gemessene Blitzanzahl: 9.500 Blitze am 14. Juli 2024 in Bayern.

Schwerste Unwetter:

  1. 12. Juli 2024 in Bayern: Ein massives Gewitter führte zu starken Überschwemmungen in München und Umgebung, mit einer Schadenshöhe von über 150 Millionen Euro. Der Hagel, der in einigen Gebieten einen Durchmesser von bis zu 5 cm erreichte, richtete erhebliche Schäden an Autos, Dächern und Fenstern an. Die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Tage, um die grössten Schäden zu beseitigen.
  2. 22. Mai 2024 in Nordrhein-Westfalen: Ein starker Sturm mit Orkanböen von bis zu 120 km/h fegte über das Ruhrgebiet und verursachte erhebliche Schäden. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, Straßen blockiert und Dächer abgedeckt. Der Verkehr kam teilweise zum Erliegen, und die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Tage.
  3. 30. Juni 2024 in Niedersachsen: Ein Tornado der Kategorie EF2 traf die Region um Hildesheim und richtete schwere Zerstörungen an. Mehrere Häuser wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt und Stromleitungen zerstört. Die Bewohner berichteten von extremen Windgeschwindigkeiten und einer Schneise der Verwüstung, die der Tornado hinterließ.

Am meisten betroffene Gebiete: Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.


Schweiz

  • Anzahl der Gewitter: Ca. 30 Gewitterereignisse im Jahr 2024, besonders in den Alpenregionen.
  • Anzahl der Stürme: 7 dokumentierte Stürme, oft begleitet von Starkregen.
  • Anzahl der Tornados: Keine bestätigten Tornados für 2024.
  • Anzahl der Überschwemmungen: 9 bedeutende Überschwemmungen, besonders in den Kantonen Tessin und Wallis.
  • Anzahl der Hagelereignisse: Rund 12 Hagelstürme, die erhebliche Schäden anrichteten.
  • Höchst gemessene Blitzanzahl: 7.300 Blitze am 30. Juni 2024 im Tessin.

Schwerste Unwetter:

  1. 30. Juni 2024 im Tessin: Starke Regenfälle lösten im Kanton Tessin einen massiven Erdrutsch aus, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Der Erdrutsch zerstörte mehrere Häuser und blockierte wichtige Verkehrswege, was die Rettungsarbeiten erheblich erschwerte. Die finanziellen Schäden beliefen sich auf rund 100 Millionen Franken, und viele Bewohner mussten evakuiert werden.
  2. 22. Juli 2024 im Wallis: Nach tagelangen Regenfällen traten die Rhône und ihre Zuflüsse über die Ufer und verursachten verheerende Überschwemmungen. Besonders schwer betroffen war die Region um Zermatt, wo mehrere Straßen und Brücken zerstört wurden. Die Wassermassen richteten Schäden in Höhe von etwa 80 Millionen Franken an und führten zu großflächigen Evakuierungen.

Am meisten betroffene Gebiete: Tessin und Wallis.


Italien

  • Anzahl der Gewitter: Ca. 40 bedeutende Gewitterereignisse, vor allem in Norditalien.
  • Anzahl der Stürme: 8 dokumentierte Stürme, besonders in den Küstenregionen.
  • Anzahl der Tornados: 2 bestätigte Tornados in der Po-Ebene und Emilia-Romagna.
  • Anzahl der Überschwemmungen: 12 bedeutende Überschwemmungen, besonders in Piemont und Ligurien.
  • Anzahl der Hagelereignisse: Rund 10 schwere Hagelstürme, besonders im Norden des Landes.
  • Höchst gemessene Blitzanzahl: 8.200 Blitze am 18. Mai 2024 in Norditalien.

Schwerste Unwetter:

  1. 15. Mai 2024 in Piemont: Schwere Regenfälle führten zu extremen Überschwemmungen und Schlammlawinen in der Region Piemont. Mehrere Dörfer wurden von der Außenwelt abgeschnitten, und die Infrastruktur erlitt erhebliche Schäden. Die Gesamtschäden beliefen sich auf über 500 Millionen Euro, und es dauerte Wochen, bis die betroffenen Gebiete wieder zugänglich waren.
  2. 8. Juni 2024 in der Emilia-Romagna: Ein Tornado der Kategorie EF3 richtete in der Emilia-Romagna verheerende Schäden an. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, und die Region erlebte eine der schwersten Verwüstungen der letzten Jahre. Die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Wochen, und der wirtschaftliche Schaden war enorm.
  3. 30. Juli 2024 in Ligurien: Ein massiver Hagelsturm traf die Küstenregion Ligurien und verursachte erhebliche Schäden in den Städten Genua und La Spezia. Der Hagel zerstörte Ernten, beschädigte Fahrzeuge und richtete an Gebäuden große Schäden an. Die Schadenssumme belief sich auf rund 150 Millionen Euro.

Am meisten betroffene Gebiete: Piemont, Emilia-Romagna und Ligurien.


Frankreich

  • Anzahl der Gewitter: Ca. 50 bedeutende Gewitterereignisse, besonders in Süd- und Zentralfrankreich.
  • Anzahl der Stürme: 10 dokumentierte Stürme, besonders in der Bretagne und Normandie.
  • Anzahl der Tornados: Keine bestätigten Tornados für 2024.
  • Anzahl der Überschwemmungen: 7 große Überschwemmungen, besonders im Nordosten und Südwesten Frankreichs.
  • Anzahl der Hagelereignisse: Rund 20 Hagelstürme, besonders in der Weinregion Bordeaux.
  • Höchst gemessene Blitzanzahl: 11.000 Blitze am 21. Juni 2024 in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.

Schwerste Unwetter:

  1. 28. Juni 2024 im Département Aube: Ein schwerer Sturm mit starken Winden verursachte erhebliche Schäden und den Tod von drei Menschen. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, und viele Straßen waren unpassierbar. Die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Tage, und die Schäden summierten sich auf mehrere hundert Millionen Euro.
  2. 10. Juli 2024 in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur: Ein Hagelsturm traf die Region und zerstörte große Teile der landwirtschaftlichen Ernten, insbesondere in den Weinbergen. Die Verluste für die Winzer waren immens, und die Schadenssumme wurde auf rund 200 Millionen Euro geschätzt.
  3. 5. August 2024 in Paris: Ein starkes Sommergewitter führte zu heftigen Überschwemmungen in der Hauptstadt, was zu erheblichen Störungen im öffentlichen Verkehr führte. Mehrere U-Bahn-Stationen wurden geflutet, und der Betrieb am Flughafen Charles de Gaulle musste zeitweise eingestellt werden. Die Schäden beliefen sich auf rund 100 Millionen Euro.

Am meisten betroffene Gebiete: Nordost-Frankreich, Provence-Alpes-Côte d’Azur und Paris.

Fazit: Wie wird es weitergehen?

Der bisherige Verlauf des Jahres 2024 hat gezeigt, dass Europa zunehmend mit extremen Wetterereignissen zu kämpfen hat. Diese Unwetter könnten sich im weiteren Verlauf des Jahres fortsetzen, da der Herbst in vielen Teilen Europas traditionell für Stürme und unbeständiges Wetter bekannt ist. Die Kombination aus warmer Luft und abkühlenden Temperaturen im Herbst schafft ideale Bedingungen für Sturmtiefs, die über den Kontinent ziehen könnten.

Meteorologen warnen bereits vor der Möglichkeit, dass der Herbst 2024 von heftigen Stürmen begleitet wird. Insbesondere im Oktober und November könnten starke Herbststürme auftreten, die vor allem die Küstenregionen in Westeuropa betreffen. Diese Stürme könnten mit Starkregen, hohen Windgeschwindigkeiten und sogar erneut mit Überschwemmungen einhergehen. Die Bewohner Europas sollten sich daher auf weitere extreme Wetterbedingungen vorbereiten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Langfristig gesehen könnte der Trend zu häufigeren und intensiveren Wetterextremen in Europa anhalten, bedingt durch den fortschreitenden Klimawandel. Es wird daher immer wichtiger, sich auf solche Ereignisse vorzubereiten und die Resilienz von Infrastrukturen und Gemeinschaften zu stärken, um die Auswirkungen zukünftiger Unwetter besser abfedern zu können.

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