Sturmfluten treffen die Küste Floridas: Hurrikan «Helene» verursacht meterhohe Fluten.

Der gefährliche Hurrikan «Helene» hat Florida erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h wütet der Sturm an der Westküste des Bundesstaates. Die Katastrophenschutzbehörde warnt vor meterhohen Sturmfluten und schwerwiegenden Schäden in mehreren Bundesstaaten.

Ein Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4

Am Donnerstagabend (Ortszeit) erreichte Hurrikan «Helene» die Westküste des US-Bundesstaates Florida. Das nationale Hurrikanzentrum stufte den Wirbelsturm als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 ein, was auf die gefährliche Intensität des Sturms hinweist. Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde traf das Zentrum des Sturms in der Region Big Bend im Norden Floridas auf Land. Diese Region, die sich entlang des Golfs von Mexiko erstreckt, ist besonders anfällig für starke Winde und Sturmfluten.

Gefahr durch Sturmfluten und Überschwemmungen

Die US-Katastrophenschutzbehörde Fema warnt vor Sturmfluten, die in einigen Gebieten der Westküste Floridas Höhen von bis zu sechs Metern erreichen könnten. «Das Wasser ist es, was die Menschen tötet», erklärte Fema-Chefin Deanne Criswell und appellierte an die Menschen in den betroffenen Regionen, Evakuierungsanordnungen unbedingt zu befolgen. Besonders gefährdet ist die gesamte Westküste Floridas, insbesondere die Big-Bend-Region.

Die Behörden warnen, dass die Auswirkungen des Sturms nicht auf Florida begrenzt bleiben könnten. Der Sturm wird voraussichtlich mehrere Bundesstaaten im Südosten der USA treffen, darunter Georgia und Tennessee. Fema-Chefin Criswell erklärte: «Ich möchte nur, dass jeder weiss, dass es sich um ein Ereignis handelt, das sich über mehrere Gliedstaaten erstrecken wird und erhebliche Auswirkungen von Florida bis nach Tennessee haben kann.»

Stromausfälle und Schäden in Florida

Bereits am Donnerstagabend waren in Florida rund 975.000 Haushalte ohne Strom, da der Hurrikan Stromleitungen beschädigte und Schaltanlagen überflutete. Besonders betroffen sind Küstengebiete entlang des Golfs von Mexiko, wo der Sturm die stärksten Winde und Regenfälle mit sich brachte. Der sich verstärkende Hurrikan «Helene» führte zu Überschwemmungen und Sperrungen mehrerer Flughäfen im Bundesstaat. Die Bewohner in den betroffenen Gebieten wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben oder in Schutzunterkünfte zu fliehen.

Der Hurrikan erinnert viele Menschen in Florida an die katastrophalen Auswirkungen von Hurrikan «Ian», der vor zwei Jahren über den Südwesten des Bundesstaates hinwegfegte. Damals verloren über 100 Menschen ihr Leben, als «Ian» mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 km/h Küstenstädte wie Naples schwer traf und Stadtteile überflutete.

Bereits erhebliche Schäden auf Kuba

Bereits bevor «Helene» Florida erreichte, hatte der Sturm auf Kuba schwere Schäden angerichtet. Überflutungen und Stromausfälle prägten das Bild auf der Karibikinsel. Besonders betroffen war die Region Pinar del Río im Westen Kubas, wo Felder und landwirtschaftliche Infrastruktur durch die schweren Regenfälle zerstört wurden. Mehr als 70.000 Menschen waren in den betroffenen Gebieten ohne Strom, und mehrere Ortschaften wurden durch Überschwemmungen von der Aussenwelt abgeschnitten. «Helene» hatte über dem Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und wurde auf die Kategorie 2 hochgestuft, bevor er sich weiter verstärkte und Florida traf.

Evakuierungen und Schutzmassnahmen in Florida

Die Behörden in Florida haben in zahlreichen Küstengebieten Evakuierungsanordnungen erlassen. Insbesondere in den niedrig gelegenen Regionen und den Gebieten nahe der Küste werden die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und Schutzräume aufzusuchen. Gouverneur Ron DeSantis appellierte an die Bevölkerung, die Warnungen ernst zu nehmen und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. «Es ist eine ernste Lage», warnte er.

Die Behörden haben Notunterkünfte in mehreren Regionen eingerichtet, um denjenigen, die ihre Häuser verlassen müssen, eine sichere Zuflucht zu bieten. Der Katastrophenschutz betonte, dass die Auswirkungen des Hurrikans «Helene» nicht nur durch die hohen Windgeschwindigkeiten gefährlich seien, sondern vor allem durch die starken Regenfälle und Sturmfluten, die weite Landstriche überfluten könnten.

Wachsende Gefahr durch die Klimakrise

Experten warnen, dass durch die fortschreitende Erderwärmung die Intensität tropischer Wirbelstürme wie Hurrikan «Helene» zunehmen könnte. Die Hurrikansaison im Atlantik, die jedes Jahr am 1. Juni beginnt und bis zum 30. November dauert, könnte in den kommenden Jahren stärkere und häufigere Stürme hervorbringen. Dies liegt daran, dass wärmeres Ozeanwasser die Entstehung von Hurrikanen begünstigt und deren Intensität erhöht.

Der Sturm «Helene» ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Klimakrise die Wetterextreme verschärft. In den letzten Jahren haben Hurrikane an Zerstörungskraft zugenommen, was sich nicht nur auf die betroffenen Küstenregionen, sondern auch auf die weltweite Wirtschaft und den Umweltschutz auswirkt.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.

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