Ein Regenbogen ist eines der schönsten und magischsten Wetterphänomene, das die Natur zu bieten hat. Aber wie genau entsteht er, welche verschiedenen Arten von Regenbögen gibt es, und was steckt eigentlich hinter den leuchtenden Farben? In diesem Artikel nehmen wir den Regenbogen unter die Lupe und entdecken, warum er uns seit jeher in seinen Bann zieht.
Wie entsteht ein Regenbogen?
Ein Regenbogen entsteht, wenn Sonnenlicht auf Regentropfen trifft und in seine Spektralfarben aufgespalten wird. Dies geschieht durch zwei Prozesse:
- Lichtbrechung:
Wenn das Sonnenlicht in den Regentropfen eindringt, wird es gebrochen. Das bedeutet, dass das Licht seine Richtung ändert, da es von der Luft (mit geringerer Dichte) in das Wasser (mit höherer Dichte) übergeht. - Reflexion und zweite Brechung:
Das Licht wird innerhalb des Tropfens reflektiert und tritt anschliessend wieder aus, wobei es erneut gebrochen wird. Durch diese doppelten Brechungen wird das Licht in seine einzelnen Farben aufgespalten – das Ergebnis ist der Regenbogen, den wir sehen.
Die Farben erscheinen in einer festgelegten Reihenfolge: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo, Violett – auch bekannt als ROYGBIV.
Warum sehen wir die Farben in dieser Reihenfolge?
Die Reihenfolge der Farben im Regenbogen hängt mit der Wellenlänge des Lichts zusammen. Rotes Licht hat die längste Wellenlänge und wird daher am wenigsten gebrochen, während violettes Licht die kürzeste Wellenlänge hat und am stärksten gebrochen wird. Deshalb erscheint Rot aussen und Violett innen am Regenbogen.
Arten von Regenbögen
Es gibt mehr als nur den klassischen Regenbogen, den wir nach einem Schauer sehen. Hier einige spannende Regenbogenarten:
- Doppelregenbogen: Manchmal sind zwei Regenbögen gleichzeitig sichtbar. Der äussere, schwächere Bogen hat die Farben in umgekehrter Reihenfolge (Violett aussen, Rot innen), weil das Licht zweimal im Tropfen reflektiert wurde.
- Nebelbogen: Dieser „weisse Regenbogen“ entsteht, wenn Licht durch feinen Nebel bricht. Die Tropfen sind zu klein, um die Farben klar zu zeigen, weshalb der Nebelbogen weiss erscheint.
- Mondregenbogen: Ähnlich wie der Sonnenregenbogen entsteht dieser, wenn Mondlicht statt Sonnenlicht auf Wassertröpfchen trifft. Da das Mondlicht viel schwächer ist, ist der Mondregenbogen oft nur schwer erkennbar und erscheint eher blass oder weiss.
- Kreisregenbogen: In den meisten Fällen sehen wir nur einen Halbkreis, aber unter bestimmten Bedingungen, z. B. beim Blick aus einem Flugzeug oder von einem hohen Berg, kann der Regenbogen als vollständiger Kreis sichtbar sein.
Wusstest Du schon?
- Ein Regenbogen entsteht immer in einem Winkel von etwa 42 Grad zur Sonne. Das bedeutet, dass Du immer die Sonne im Rücken haben musst, um einen Regenbogen zu sehen.
- Ein Regenbogen ist eigentlich kein fester Ort am Himmel, sondern hängt vom Betrachter ab. Jeder sieht also seinen eigenen Regenbogen, da er aus seiner Perspektive entsteht!
Regenbogen-Mythen und Geschichten
Der Regenbogen hat in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung. In der nordischen Mythologie war der Regenbogen die Brücke namens Bifröst, die die Götter von Asgard zur Erde führte. In der irischen Folklore versteckt der Leprechaun seinen Goldschatz am Ende des Regenbogens – was natürlich ein Trick ist, denn das Ende eines Regenbogens lässt sich nie erreichen!
Wo kann man Regenbogen besonders oft sehen?
Regenbögen sind überall auf der Welt zu sehen, aber bestimmte Regionen und Bedingungen erhöhen die Chancen, einen zu entdecken. Tropische Gebiete, in denen es häufig kurz regnet und die Sonne schnell wieder durchbricht, bieten ideale Bedingungen. Orte wie Hawaii oder Neuseeland sind bekannt für ihre besonders intensiven und oft vorkommenden Regenbögen.
Interessante Regenbogenfakten
- Der längste je beobachtete Regenbogen hielt sich 9 Stunden über Taiwan. Normalerweise ist ein Regenbogen nur für ein paar Minuten sichtbar.
- Die Intensität eines Regenbogens hängt von der Grösse der Regentropfen ab – grössere Tropfen führen zu kräftigeren Farben.
Tipps für die Regenbogenbeobachtung
- Sonnenstand:
Achte darauf, dass die Sonne tief steht (morgens oder am späten Nachmittag), da dann die Bedingungen für einen Regenbogen am besten sind. - Ausschau halten nach kurzen Schauern:
Ein plötzlicher Schauer und schnell wieder erscheinende Sonne sind ideale Bedingungen für einen Regenbogen.
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